Fragen an: Holzkönner Jörg

Portrait Holzkönner Jörg

Zimmerer, Vorarbeiter und Selfmade-Spengler bei Vorholz Hawran seit 2006

 

 

Jörg ist seit 16 Jahren ein nicht wegzudenkender Teil unserer Firma. Jeder im Team weiß, dass man auf Jörgs großen Erfahrungsschatz, sein Geschick und seinen einmaligen Humor zählen kann. Für alle ist er ein verlässlicher Kollege, für Nachwuchskräfte sogar ein echtes Vorbild. Heute ist er bei uns im Kurzinterview.

 

Lieber Jörg, du hast deinen Beruf vor knapp 20 Jahren gelernt. Waren die Anforderungen damals anders als heute?

Auf jeden Fall. Ich habe meine Lehre in Thüringen bei einer klassischen Zimmerei gemacht, in der Dachstühle gebaut wurden. Das war natürlich etwas völlig anderes als der Holzbau mehrgeschossiger Gebäude, wie wir ihn hier bei Vorholz Hawran betreiben.

In meiner Ausbildung musste ich körperlich viel schwerer arbeiten als meine jungen Kollegen jetzt. Damals mussten wir alle Bauteile mit eigener Körperkraft Kraft bewegen. Heute steuern unsere Azubis die Lasten per Kran.

Ein weiterer Unterschied zu damals ist, dass das normale Bauholz oft erst noch trocknen musste, weil es nass war. Bauholz, das direkt verarbeitet werden kann, so wie heute, das gab es zu meiner Lehrzeit nicht.

 

Du begleitest uns schon lang. Was hat sich in deinem Beruf geändert, seit du vor 16 Jahren bei Holzbau Vorholz Hawran angefangen hast?

Da wären einmal technische Geräte, die sich weiterentwickelt haben. Das sieht man am Beispiel des Akkuschraubers, der heute nicht mehr wegzudenken ist. Früher mussten wir mit schweren Bohrmaschinen hantieren und bei sämtlichen Arbeiten deren Kabel hinter uns herziehen. Heute arbeitet es sich deutlich leichter und flexibler dank Akkuschrauber.

Eine weiterer Unterschied zu damaligen Zeit ist das Tempo, in dem wir heute Häuser errichten. Unsere Fertigungsprozesse haben sich erheblich beschleunigt und ermöglichen dadurch viel schnellere Bauzeiten als vor 16 Jahren.

Auch das Unternehmen selbst hat sich weiterentwickelt. Als ich bei Vorholz Hawran angefangen habe, war das Team noch um einiges kleiner und damit noch ein wenig familiärer als heute. Seit dieser Zeit sind wir mit unseren Aufgaben gewachsen und unser Arbeitsumfeld ist größer und komplexer geworden. Ich selbst habe viele neue Herausforderungen angenommen, an denen ich gewachsen bin und durch die ich einen großen Erfahrungsschatz aufbauen konnte.

 

Wann braucht man dich? Was ist ein typischer Fall, den nur Jörg lösen kann?

Meistens dann, wenn es um Spengler-Arbeiten geht. Ich habe mich im Laufe der Jahre vom Holzkönner zum Blechkönner weitergebildet und übernehme mittlerweile alle Arbeiten, die Spengler-Handwerk erfordern wie Dachrinnen, Flachdach-Anschlüsse etc.

Mir gefällt, dass man hier sehr im Detail arbeiten muss und ich mir im Vorfeld in der Werkstatt gut überlegen muss, wie ich ein Blechteil vorfertige, damit es hinterher auch genau passt und problemlos auf der Baustelle angebracht werden kann. Das ist recht anspruchsvoll, denn es gibt im Nachhinein dann keine Möglichkeit mehr, ein abgekantetes Blech umzuarbeiten. Da habe ich einen hohen Anspruch an mich selbst und bin zuweilen etwas perfektionistisch, weil ich eine gute Vorarbeit leisten möchte. Aber gerade die Ausarbeitung der Details ist etwas, was mir unheimlich Spaß macht und mich auch immer bisschen stolz macht.

Wann man mich außerdem braucht? Ich schätze, für den Spaß und wenn Erfahrung gebraucht wird. Ich sorge gerne für gute Stimmung im Team und bin immer zur Stelle, wenn ich mit meinem großen Erfahrungsschatz helfen kann.

 

Du gehst immer mit großer Zuversicht und Elan an neue Herausforderungen. Wie schaffst du es, dich und die anderen Kollegen immer wieder neu zu motivieren, auch wenn es knifflig wird?

Ich ziehe die anderen Kollegen gerne mit, weil ein guter Zusammenhalt im Team wichtig ist. Zum Beispiel, wenn das Wetter schlecht wird und wir zum Tagesende fertig werden müssen. Ohne Motivation und Spaß an der Arbeit kann man da nichts bewegen.

 

Wir finden, du machst einen super Job bei uns.
Welche 3 Dinge, gefallen dir an deinem Job?

  1. Meine Weiterentwicklung durch die Herausforderungen. Am meisten gefällt mir, dass ich mir hier selbst etwas beweisen und mich verwirklichen kann. Ich kann überlegen, wie ich an neue Arbeiten herangehe und wenn alles passt, bin ich stolz auf mich.
  2. Die Team-Arbeit. Da ich oft für mich allein arbeite, genieße ich es umso mehr, wenn ich zusammen mit dem Team arbeiten kann.
  3. Das Holz. Ich arbeite einfach gerne mit Holz. Holz hat einen eigenen Geruch, eine eigene Optik. Man muss es „lesen“ können, um zu erkennen, welches Holz an welcher Stelle eingesetzt werden kann. Blech ist zwar auch nicht schlecht, aber es ist einfach schlichter und riecht nicht.

 

Das krasseste Projekt:

Puh… für mich gibt es nicht DAS EINE Bauprojekt. Ich habe in 16 Jahren an der Errichtung von etwa hundert nachhaltigen, hochmodernen Gebäuden mitgewirkt. In Summe macht mich diese Leistung stolz.

 

Dein liebstes Werkzeug:

Aktuell definitiv der Akkustaubsauger, um den ganzen Baustaub aufzusagen. Der Akkusauger ist von der Baustelle nicht mehr wegzudenken.

 

Dein Rat für Berufseinsteiger:

Am besten nicht in der Jogginghose kommen, sondern mit Meterstab und Bleistift. Das zeigt schonmal Interesse und dass man weiß, worum es hier geht. Man muss das Holz mögen und gerne etwas bauen. Auch leichte Vorkenntnisse wären nicht schlecht.

 

Lieber Jörg, danke dir für das Interview. Wir sind stolz, einen so wertvollen Mitarbeiter wie dich schon so lange an Bord zu haben!

 

 

Jörg@work:

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