Baukrise: Warum sich der Hausbau gerade jetzt lohnt!

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Den Hausbau noch in diesem Jahr angehen oder lieber warten? Eine Frage, die viele angehende Bauherren aktuell umtreibt. Denn kletternde Zinsen und hohe Baukosten sorgen für Unsicherheit. Wir sagen ganz klar: Bauvorhaben am besten schnellstmöglich umsetzen. Denn gerade nachhaltiges Bauen wird aktuell gut unterstützt. Wieso es sinnvoll ist, zeitnah zu bauen und attraktive Fördermittel zu nutzen, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.

 

Energiekrise. Inflation. Grundstücksmangel. Fördermittelchaos. Der Hausbaumarkt erlebt gerade nicht seine rosigsten Zeiten. Wer momentan mit dem Gedanken spielt, ein Bauvorhaben in die Tat umzusetzen – egal ob im privaten oder gewerblichen Bau – kann schnell resignieren. Denn aktuell scheint es, als könne sich nur noch ein Eigenheim leisten, wer Spitzenverdiener ist.

Doch ganz so düster, wie sie allgemein dargestellt wird, ist die Lage glücklicherweise nicht. Wer von seinen Traum vom Eigenheim nicht abweichen will und dabei auf eine nachhaltige Bauweise setzen möchte, kann dies durchaus verwirklichen.

Wie konnte der Hausbaumarkt überhaupt so ins Stocken kommen? Was sind die Ursachen und wie sehen die Prognosen aus? Das schauen wir uns hier näher an.

 

Wieso steckt der Hausbau überhaupt in der Krise?

Hier kommen viele Gründe zusammen. Einen besonderen Wendepunkt für die Baubranche stellten die Jahre 2020/2021 dar. Die Corona-Pandemie löste bei vielen Homeoffice geplagten Menschen den dringenden Wunsch nach mehr Platz und einem eigenen Haus mit Garten aus. Gleichzeitig lockten niedrige Bauzinsen von unter einem Prozent sowie gute Fördermöglichkeiten. Dies alles sorgte für eine hohe Nachfrage und prall gefüllte Auftragsbücher.

In der Folge dieses Bau-Booms wurden bezahlbare Grundstücke selbst außerhalb von Metropolen und deren Speckgürteln zu Mangelware und ließen die Kosten allein für den Baugrund kräftig in die Höhe schnellen. Die plötzlich sehr hohe Nachfrage nach Neubauten führte zu einem Baustoffmangel, der sich durch corona-bedingte Ausfälle in globalen Lieferketten nochmal verschärfte. Die Folge: kräftige Preissteigerungen bei Materialkosten für Holz, Bitumen, Beton und Dämmstoffen, die um das Zwei-, Drei- und Vierfache im Vergleich zu den Vorjahren stiegen.

Und dann wäre da noch ein gravierender Fachkräftemangel, der dem Handwerk zu schaffen macht sowie explodierte Energiekosten, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg. Letztere spiegeln sich nicht nur in höheren Handwerkerkosten wider, sondern haben auch einen immensen Einfluss auf die Produktion von energieintensiven Baustoffen und verursachen Lieferengpässe. Zum Glück haben sich mittlerweile mehrere der genannten Faktoren wieder entspannt und lassen optimistische Planungen zu.

Eingangsbereich Privathaus

Auf welchem Niveau werden sich die Materialkosten mittelfristig einpendeln?

Die gute Nachricht gleich vorweg: die Preise vieler Baustoffe haben sich zuletzt wieder ihrem Niveau vor Corona angenähert. Besonders der Holzpreis lag im Herbst 2022 wieder dort, wo er sich zuletzt 2019 befand. Zwischendurch war er auf den vierfachen Preis geklettert.

Insgesamt sind die Kosten für die meisten Baumaterialien jedoch gestiegen. Bauunternehmen müssen Schwankungen weiterhin einpreisen, was bedeutet, dass Bauherr*innen mit Mehrkosten von rund 17 Prozent im Vergleich zu den Baupreisen der Vorjahre rechnen sollten.

 

Zinsausblick: vorerst kein stärkerer Anstieg zu befürchten

Lange befanden die Bauzinsen sich auf Rekordtief-Niveau von unter einem Prozent, dann kletterten sie im Jahr 2022 inflationsbedingt auf 3,5 bis 4 Prozent für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung.

Auch hier können wir entwarnen: Banken und Finanzvermittler prognostizieren für die nächsten zwölf Monate keinen stärkeren Anstieg für Bauzinsen. Die Begründung: die Zentralbanken haben ihre Spielräume für Zinsanhebungen fürs erste ausgeschöpft und kommende Zinsschritte in derzeitige Zinskonditionen eingepreist.

Wie lange die Zinsen jedoch auf dem aktuellen Niveau bleiben, ist nicht vorherzusehen. Da von einem Anstieg in den kommenden Jahren ausgegangen werden kann, sollten Bauherr*innen den Bau nicht auf die lange Bank schieben.

Innenaufnahme Essbereich

Ausblick: Wie ist der aktuelle Stand bei Fördermöglichkeiten durch KfW & BAFA?

Das Jahr 2022 startete mit einem harten Erwachen für Bauherr*innen, die Fördermittel fest eingeplant hatten. Die neue Regierung bzw. das neu besetzte Ministerium für Wirtschaft und Klima verkündete das Aus für die bis dato geltenden KfW-Fördermaßnahmen für Neubauten. Nach mehreren Monaten der Unsicherheit, wie es mit den Förderungen weitergeht, wurden die neuen Fördermöglichkeiten vorgestellt, die höhere Ansprüche an Energieeffizienz-Standards stellen als bisher. So werden Neubauten zum Beispiel erst ab einem KFW-Standard von 40 bezuschusst.

Die neuen Förderbedingungen für energieeffiziente Gebäude gelten ab dem 1.3.2023. Planen Sie ein nachhaltiges Gebäude mit Effizienzhaus 40-Standard zu bauen, können Sie ab sofort wieder eine attraktive Neubau-Förderung in Anspruch nehmen.

 

Jetzt bauen und ab 1.3.2023 neue Förderungen nutzen

Das hat sich geändert: Die neuen Förderungen kompakt zusammengefasst.

  • Für Sie als Privatperson oder Investor gibt es beim Bau eines energieeffizienten Gebäudes ab 1.3.2023 nur noch zinsverbilligte Kredite, jedoch keine Zuschüsse mehr.
  • 750 Millionen Euro pro Jahr hat der Staat für die Unterstützung energieeffizienter Neubauten und Erstkäufe bereit gestellt, jedoch unter Auflage strengerer energetischer Standards als bisher
  • Ihren Antrag können Sie ab März bei der staatlichen Förderbank KfW stellen.
  • Besonders nachhaltige Wohngebäude mit Effizienzhaus 40-Standard können mit einem Kredit von maximal 100.000 Euro pro Wohneinheit mit Zinsverbilligung gefördert werden.
  • Mehr Geld vom Staat bekommen Sie, wenn Ihr Gebäude den Anforderungen des Qualitätssiegels QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) entspricht. Hier können Sie eine Förderung von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit beantragen.

 

Entscheiden Sie sich jetzt für die Umsetzung Ihres Bauwunschs, ist das definitiv eine gute Entscheidung. Mehr über die neuen Fördermöglichkeiten für Neubauten können Sie in diesem Artikel der Bauzeitung nachlesen oder demnächst hier auf unserem Blog.

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