KfW-Energieeffizienzhaus, Nullenergiehaus, Plusenergiehaus – Wo liegen die Unterschiede?

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In Puncto energieeffizientes Bauen gibt es vielerlei Standards und Begriffe, die angehende Bauherren verwirren können. Passivhäuser, Nullenergiehäuser, Plusenergiehäusern – jedes hat seine eigenen Merkmale und Vorteile. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was diese Haustypen auszeichnet und wo eigentlich ihre Unterschiede liegen.

Einige der bekanntesten Standards werden von der KfW Bankengruppe festgelegt und fördern verschiedene Energiesparstufen. Diese Standards orientieren sich an der Energieeinsparverordnung, die regelmäßig aktualisiert wird und den Energiebedarf von Gebäuden festlegt. Der Energiebedarf wird dabei pro Fläche und Jahr berechnet, sei es die Nutzfläche oder die beheizte Wohnfläche.

 

Auf einen Blick: Haustypen und ihr Energieverbrauch

Starten wir mit einer Übersicht über verschiedene Energiestandards, oder genauer: wie viel Energie bestimmte Haustypen benötigen. Dabei ist zu beachten, dass alle kWh Angaben auf Quadratmeter und Jahr bezogen werden müssen. Je niedriger der Energiebedarf pro Quadratmeter und Jahr, desto weniger Energie benötigen Sie zum Heizen.

Häusertypen im Vergleich nach Energieeffizienzwerten

Alle hier genannten Gebäudestandards lassen sich in Holzrahmenbauweise besonders gut und effizient umsetzen. Denn im Vergleich zum traditionellen Mauerziegelbau kann man im Holzrahmenbau die geforderten Wärmedämmwerte mit viel dünneren Wandstärken erzielen. Das bedeutet für Sie mehr Platz für Wohnraum pro Grundfläche.

 

Bis 25 kWh/m²·a: Das KfW-Energieeffizienzhaus 55

Seit 2023 ist der KfW Effizienzhaus 55 Standard der Mindeststandard im Neubau. Das KfW Effizienzhaus 55 bedeutet, dass es dank einer effektiven Dämmung 45 % weniger Wärmeenergie benötigt als ein vergleichbares, genormtes Referenzgebäude.

Um diesen Standard zu erreichen, müssen die Fassaden gut gedämmt und die Fenster dreifach verglast sein. Idealerweise – aber nicht zwingend notwendig – sollten Sie zusätzlich noch eine Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe installieren.

Förderfähig im Sinne von Tilgungszuschüssen ist das KfW Effizienzhaus 55 im Neubau seit 2023 nicht mehr. Eine Förderung erhalten Sie nur noch in Form von zinsgünstigen Krediten ab KfW-40 Standard im Neubau.

 

Bis 15 kWh/m²·a: Das KfW-Energieeffizienzhaus 40 und Passivhaus

Bei diesem Bautyp sieht die Förderfähigkeit schon anders aus, denn das KfW-Energieeffizienzhaus 40 ist äußerst energieeffizient. Sie erhalten Förderkredite und -zuschüsse, wenn Ihr Baustandard nur 40% der Energie des vergleichbare, genormte Referenzgebäude benötigt. In diesem Fall hat es die KfW-Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht und erfüllt die nötigen Voraussetzungen für eine Förderfähigkeit durch die KfW.

Das KfW Energieeffizienzhaus 40 braucht dank ausgeklügelter Dämmung 60 % weniger Energie als ein herkömmlicher Neubau und kann damit als Passivhaus bezeichnet werden.

Warum passiv? Ganz einfach, weil sich diese Häuser passive Wärmequellen für die Wärmeerzeugung nutzen. Dazu zählen neben der Sonneneinstrahlung auch die abstrahlende Wärme der Hausbewohner oder von elektrischen Geräten in den Räumen wie Notebooks, Toaster, Handy etc. Damit diese passive Wärme genutzt werden kann, braucht Ihr Gebäude eine luftdichte Gebäudehülle und eine ausgezeichnete Wärmedämmung. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ermöglicht, dass trotz luftdichter Hülle ein permanenter Luftaustausch stattfindet und Sie zu jeder Zeit frische Raumluft haben.

Durch die Nutzung passiver Energiequellen benötigen Sie beim Passivhaus keine herkömmliche Heizungsanlage und dürfen sich über einen hohen Wohnkomfort bei minimalen Energiekosten freuen.

0 kWh/m²·a: Das Nullenergiehaus

Das Nullenergiehaus geht noch einen Schritt weiter als das Passivhaus. Es produziert über das Jahr so viel Energie, wie es verbraucht – daher der Name “Nullenergiehaus”. Dies wird durch den Einsatz von Solaranlagen, Wärmepumpen und anderen erneuerbaren Energiequellen in Kombination mit einer hocheffizienten Dämmung erreicht.

Obwohl Sie mit einem Nullenergiehaus theoretisch energieautark sind, kann es vorkommen, dass Sie je nach Jahreszeit für Beheizung, Warmwasserbereitung oder Strom auf externe Energiequellen angewiesen sind.

 

0 kWh/m²·a: Das Plusenergiehaus

Das Plusenergiehaus ist das fortschrittlichste der hier genannten Haustypen. Es produziert nicht nur genug Energie, um seinen eigenen Bedarf zu decken, sondern erzeugt sogar Überschussenergie, die ins Stromnetz eingespeist werden kann. Dies wird durch die Kombination modernster Energieerzeugungstechnologien und eines besonders niedrigen Energieverbrauchs erreicht.

Mit einem Plusenergiehaus haben Sie daher nicht nur ein energieeffizientes Haus, sondern tragen auch aktiv zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei und können sogar zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von überschüssiger Energie generieren.

Ein Plusenergiehaus bedeutet für Sie niedrigere Energiekosten und eine geringere Abhängigkeit von knappen Ressourcen. Es fördert einen umweltfreundlichen Lebensstil und ermöglicht Ihnen zusätzliche Einnahmen durch die Einspeisung überschüssiger Energie ins Stromnetz.

 

Holzrahmenbau – Immer die richtige Entscheidung

Egal für welchen Haustyp Sie sich entscheiden – mit den oben genannten Baustandards investieren Sie immer in eine nachhaltige Zukunft mit niedrigeren Energiekosten und einem geringeren ökologischen Fußabdruck.

Wir haben für unsere innovativen Bauherren bereits viele klimaneutrale Bauvorhaben umgesetzt und begleiten auch Sie gerne bei der Planung und Umsetzung umweltfreundlichen Traumgebäudes.

Entdecken Sie hier eine Auswahl unserer bisherigen Bauprojekte.
Infos rund um die Förderfähigkeit Ihres Bauvorhabens finden Sie direkt auf der Website der KfW oder Bafa.

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